Maiwipfel gegen Husten, den wir hoffentlich nicht bekommen

Die letzten Tage habe ich mal wieder etwas für mein „Kräuterwissen“ getan. Seit ungefähr zwei Wochen sehe ich bei jedem Spaziergang frische „Wipfel“ an den Nadelbäumen. Darüber hatte ich letztes Jahr schon gelesen und dieses Jahr wollte ich den kurzen Zeitraum in dem man sie sammeln kann nicht wieder verpassen.

Auf meiner Lieblingsseite findet sich natürlich auch über Tannen- und Fichtenspitzen ein ausführlicher Artikel, inklusive Rezept für einen Maiwipfelsirup, der bei Husten und Lungenerkrankungen helfen soll. Allerdings wird auch vor einer eventuellen Verwechselungsgefahr mit der sehr giftigen (!) Eibe gewarnt.

Aufgrund dieses Artikels hatte ich zwar schon das Gefühl die drei „Wipfel“ unterscheiden zu können, aber ganz ehrlich, wenn es um giftige Pflanzen geht möchte ich wirklich kein Risiko eingehen. Erst recht nicht, wenn der daraus entstehende Sirup auch noch für meinen Sohn sein soll. Da ist es wirklich toll auf dem Dorf zu leben. Ich habe in unserem Dorfchat nachgefragt, ob jemand eine Eibe im Garten hat oder mir sagen kann wo eine steht. Gleich drei tolle Nachbarn haben sich gemeldet und so konnte ich mir gestern eine Eibe mal ganz genau ansehen. Danach bin ich mir nun ganz sicher auf keinen Fall versehentlich das Falsche zu sammeln. Ich kann jedem nur empfehlen bei giftigen Pflanzen auf Nummer Sicher zu gehen. Denn scheinbar zieht es aufgrund der Pandemie mehr Leute in die Natur als sonst, die dort teilweise versehentlich giftige Pflanzen zum Verzehr sammeln. Dieses Jahr scheint es schon besonders viele Fälle gegeben zu haben, teilweise mit tödlichen Folgen.

Also sind mein Mann und ich heute losgezogen und haben auf unserem Waldgrundstück eine kleine Menge Tannenspitzen gesammelt. Bitte erkundigt Euch vorher, ob bei Euch das Sammeln erlaubt ist, denn dies scheint nicht überall der Fall zu sein. Außerdem gilt natürlich auch hier wie immer der Grundsatz nicht einen Baum komplett leer zu ernten, sondern lieber weniger von verschiedenen Pflanzen zu nehmen.

Wir haben aber ohnehin nur für eine kleine Menge Sirup gesammelt, denn ich möchte die Wirkung erst ausprobieren, bevor wir nächstes Jahr vielleicht mehr machen, wenn wir gut damit zurecht kommen. Noch ist der Sirup nicht fertig, deswegen kann es noch keine Bilder davon geben, aber ich wollte den Artikel zu einem Zeitpunkt schreiben, wo Ihr vielleicht auch noch die Chance habt es mir gleich zu tun.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim sicheren (!) Sammeln und bleibt gesund!

Bärenstark der Bärlauch

Ihr Lieben, die Bärlauchsaison hat begonnen!! Ich konnte es schon seit Tagen kaum erwarten und nachdem diese Woche endlich mal wieder schönes Wetter war, bin ich gleich losgezogen. Wir haben eine wirklich tolle Stelle ganz in der Nähe und meine Eltern waren auch mit dabei. Wir haben erstmal nur genug für die leckeren Bärlauch-Käsespätzle und den Bärlauch Brotaufstrich gesammelt. Aber ganz bald komme ich wieder, damit wir genug Vorrat an Bärlauchpaste haben um immer wieder im Laufe des Jahres Bärlauch-Gerichte genießen zu können.

Aber Vorsicht, es gibt einige sehr giftige Pflanzen mit Verwechselungsgefahr (Maiglöckchen, Herbstzeitlose und Aronstab)! Also informiert Euch gut und passt gut auf! Ich habe mich hier schlau gemacht und bin damit gut zurecht gekommen. So wie ich es verstanden habe, ist es zumindest eher unwahrscheinlich, dass mitten im Bärlauchfeld eine dieser giftigen Pflanzen wächst, da sie andere Standorte bevorzugen. Trotzdem schaue ich mir zu Hause beim putzen der Blätter jedes einzelne noch einmal an, ob es die charakteristische matte Unterseite aufweist. Natürlich ist insbesondere der Geruch ein ganz sicherer Indikator. Also passt gut auf und geht kein Risiko ein!

Auch achte ich beim Sammeln natürlich darauf nicht mehr als ein oder zwei Blätter pro Pflanze abzuknipsen, damit der Bestand erhalten bleibt. Allerdings könnt Ihr auf den Fotos sehen, dass es mir recht schwer fallen würde, dieses riesige Feld abzuernten…

Dieses Jahr möchte ich auf jeden Fall auch eine Bärlauchtinktur ansetzen, um auch die heilenden Wirkungen das ganze Jahr über nutzen zu können. Ich werde berichten, sobald ich sie ausprobiert habe.

Also, zieht los und kocht Euch was leckeres mit selbst gesammeltem Bärlauch!

Vom Stadtkind zur Kräuterhexe?!

Ja, ich bekenne: Ich möchte eine Hexe werden. So eine richtig tolle Kräuterhexe, vielleicht verzichte ich auf den Buckel und die Hakennase, aber den Rest möchte ich mitnehmen.

Da gibt es nur ein Problem, ich bin ein Stadtkind! Inzwischen lebe ich zwar schon seit ein paar Jahren auf dem Land, aber ehrlich gesagt überträgt die Landluft keinerlei Wissen über Natur und Pflanzen. Ich gebe es nur ungern zu, aber zu Beginn meiner „Landkarriere“ wollte ich unbedingt Holunderblütensirup selbst machen. Eine liebe ehemalige Kollegin (Hallo Anne!!) hatte mir vor ein paar Jahren mal gezeigt wie das geht und das war ja ganz einfach! So zog ich mit einer Tüte los, als ich den ersten blühenden Holunderbusch beim Nordic Walking entdeckt habe und sammelte Blüten… Dass ich unterwegs eine ältere Dame traf, die sich über den frühen Zeitpunkt wunderte, bremste meinen Enthusiasmus nicht. Lange Rede, kurzer Sinn: macht es mir bitte nicht nach und macht aus Schneeball-Blüten Sirup! Das schmeckt nicht sonderlich gut und ist potenziell ziemlich giftig…

Seitdem bin ich sehr vorsichtig und recherchiere sehr sorgfältig, ob es Pflanzen mit Verwechselungsgefahr gibt. Idealerweise lasse ich mir eine neue Pflanze auch erst von jemandem zeigen, der sich auskennt.

Also Ihr lest, bis zur richtigen Kräuterhexe ist es noch ein langer Weg, aber ich kann mich für das Thema sehr begeistern und einige Pflanzen kann ich inzwischen mitsamt Anwendungen sicher erkennen und verarbeiten. Über ein paar werde ich hier auch noch berichten, wenn sie in Saison kommen, so dass Ihr Euch überlegen könnt, ob Ihr auch ein wenig zaubern möchtet.

Und schließlich habe ich noch einige Jahre Zeit bis ich voll ausgebildete Hexe sein möchte, niemand sagt, dass es schnell gehen muss. Daher ist mein Ziel jedes Jahr wenigstens zwei bis drei neue Pflanzen und deren Anwendungen kennenzulernen und auszuprobieren. Ich halte Euch auf dem Laufenden!